Travel Payment Trends: So verändert sich die Tourismusindustrie

Eine unvergessliche Reise ist für viele Menschen das Highlight im Jahr. Doch durch die Corona-Pandemie fielen ein Großteil der Reisen vor allem 2020 aus. Auch 2021 war ein Jahr, in dem die Menschen noch eher vorsichtig waren. Laut Tourismus-Bericht 2022 des Deutschen Tourismusverbands hat sich die Zahl der Übernachtungen im vergangenen Jahr nur langsam erholt – von 302 auf 310 Millionen in Deutschland. Mittlerweile nimmt die Reiselust wieder mehr zu, wie die Tourismus-Analyse 2022 zeigt. Etwa jede*r zweite in Deutschland Befragte verreist wieder. Und dennoch sehen sich Tourismus-Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Umsätze wieder zu erhöhen. Eine wichtige Stellschraube kann dabei das Payment ein, denn Kund*innen haben längst höhere Ansprüche an das Bezahlen rund ums Reisen, als noch vor ein paar Jahren.

Neue Anforderungen im Travel Payment

Die Corona-Pandemie hat Reisende vor allem eines: verunsichert. Und das schlägt sich auch in den Anforderungen an die Reisebranchen nieder. Laut einer aktuellen YouGov-Studie zum Reiseverhalten sind gesundheitliche Risiken die Hauptsorge von Kund*innen. Mehr als 40 Prozent der Studienteilnehmenden fürchten diese. Dicht dahinter stehen die Sorgen um die eigene Sicherheit und Reiserestriktionen. Diese Unsicherheiten führen zu einem erhöhten Bedürfnis in Sachen Absicherung.

Doch nicht nur durch die Pandemie haben sich die Bedürfnisse von Kund*innen beim Reisen verändert. Auch, wie Reisen geplant und gebucht werden, hat sich verändert. Viele Kund*innen gelangen über Werbeanzeigen und Angebote auf Social Media zur Buchung eines Flugs. Die YouGov-Studie zum Reiseverhalten bestätigt diesen Trend, insbesondere für junge Reisende. 39 Prozent der 18- bis 24-Jährigen nutzen Social Media Plattformen für ihre Urlaubsplanung. Und auch ältere Kund*innen ab 45 Jahren gelangen vermehrt durch Social Media auf Buchungsseiten. Usability ist, wie Kundenfeedbacks zeigen, dabei von enormer Bedeutung. Reisende allen Alters wünschen sich, ihre Reise medienbruchfrei und so einfach wie möglich buchen zu können.

Was Studien darüber hinaus ebenfalls deutlich hervorheben: Reisen wird, gerade bei jüngeren Kund*innen immer spontaner. Gleichzeitig achten Kund*innen auch mehr auf den Preis. Auch wenn dieser nicht das Kriterium Nummer Eins ist, nimmt er weiterhin eine wichtige Rolle ein. Was aber haben alle diese Entwicklungen gemeinsam? Kurzum: Sie wirken sich allesamt auf das Travel Payment aus. Die Payment Trends, die wir im Bereich Travel sehen, greifen rundum die neuen Bedürfnisse und Anforderungen der Kundschaft auf.

Travel Payment Trends: Steigende Bedeutung von BNPL für die Tourismusbranche

Besonders die zunehmend digital erfolgende Buchung von Reisen eröffnet Tourismus-Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, den neuen Bedürfnissen der ihrer Kund*innen im Payment gerecht zu werden. Wie eine Umfrage von PhocusWire unter 5.000 Reisenden beispielsweise zeigt, nimmt Buy Now, Pay Later einen immer höheren Stellenwert im Reisesegment ein. 68 Prozent der Befragten gaben etwa an, durch BNPL mehr für ihre Sommerreise ausgeben zu wollen, als ohne diese Payment-Option. Und nicht nur, dass die Bereitschaft steigt, mehr für eine Reise auszugeben: Darüber hinaus würde nahezu jede*r zweite Reisende Zusatzleistungen von Airlines buchen, sofern BNPL-Optionen im Check-Out angeboten werden. Für die gebeutelten Airlines eröffnen sich dadurch Chancen, ihren Umsatz deutlich zu erhöhen. So können sie beispielsweise direkt eine Absicherung der Reise im Checkout-Prozess anbieten. Durch die Kombination mit BNPL bieten sie ihren Reisenden dann einen attraktiven Service aus flexiblem Bezahlen und abgesichertem Reisen.

Usability durch neue Payment-Modelle

Ein weiteres elementares Thema im Travel Payment ist die Usability. Die Kundschaft erwartet, ihre Reise so einfach und schnell wie möglich buchen zu können. Vor allem junge Kund*innen wünschen sich die Möglichkeit, ihren Urlaub direkt über Social Media Plattformen planen zu können, sobald sie interessante Angebote auf den Plattformen entdecken. Allerdings gilt Usability nicht nur im Hinblick auf medienbruchfreie Schnittstellen zu Social Media. Genauso erwarten Reisende, neben der Buchung des Flugs, Mietwagens und Hotels auch Leistungen im Verlauf der Reise unkompliziert hinzubuchen zu können – am besten ohne dabei erneut Daten eingeben zu müssen. Nicht weniger geht aus zahlreichen Kundenfeedbacks hervor.

In diesem Zug werden „Tokenization“ und „Merchant Initiated Transactions“ in Zukunft noch relevanter für Tourismus-Unternehmen werden. Beide Technologien ermöglichen es, Zahlungsinformationen von Reisenden sicher zu speichern. Dadurch stehen sie für zukünftige Zahlungen direkt zur Verfügung. Durch „Tokenization“ können Kund*innen dann deutlich schneller Bezahlen – ein Plus für die Customer Experience. Noch einfacher wird es durch die „Merchant Initiated Transactions“. Dabei brauchen sich Reisende nur einmal zu authentifizieren. Nachfolgende Zahlungen – etwa für zusätzliche Leistungen im Hotel – werden dann einfach im Hintergrund durch das Tourismus-Unternehmen initiiert.

Digitalisierung der letzten Meile

Die letzte Meile, etwa an der Rezeption des Hotels oder beim Check-In am Flughafen, ist für viele Reisende oftmals noch mit wenig komfortablen Zahlungsmethoden verbunden. Dabei sollte es doch gerade an der Rezeption oder Flughafen-Check-In schnell gehen. Alternative Techniken wie QR-Codes oder „Pay by Link“sind für Kund*innen wesentlich schneller und angenehmer als klassische Terminals, denn sie können die aus dem E-Commerce bereits bekannten und gewohnten Zahlarten auch im Travel Bereich nutzen. Der Guest Checkout im Hotel oder der Flughafen-Check-In werden so kundenzentrierter und bieten eine bessere Customer Experience.

Travel Payment Trends: Payment meets Services

2020 und 2021 haben Reiselustige wie auch Tourismus-Unternehmen schwer getroffen. Die Zeichen stehen nun endlich langsam auf Erholung. Doch die letzten beiden Jahre haben neue Bedürfnisse bei Reisenden und höhere Anforderungen an die Reisebranche hervorgebracht. Spontaner, einfacher, schneller und sicherer: Das sind zentrale Kriterien für eine Reise. Gerade im Travel Payment-Bereich können Unternehmen hier neue Mehrwerte für ihre Kundschaft generieren, indem sie Payment Trends wie BNPL, Tokenization und Merchant Initiated Transactions nutzen und damit Kund*innen neue Services wie mehr Flexibilität und eine bessere Usability bieten. Dafür ist es allerdings wichtig, die passenden Lösungen zu finden, die nicht nur die Bedürfnisse der Kundschaft erfüllen, sondern sich auch leicht integrieren lassen. Denn erst dann gehen Payment Trends und Service Hand-in-Hand.

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