Neue Trendsportarten, neue Chancen: was Sporthändler beachten sollen
Insbesondere im Bereich Sport gibt es dank vielen Trends mehr als nur die Disziplinen Laufen, Schwimmen und Fußball. Dies bringt auch dem Handel viele Chancen, sich auszudifferenzieren. Trendsportarten schaffen Abwechslung im Trainingsalltag und im Shopping-Erlebnis und haben das Potenzial, irgendwann zur olympischen Disziplin zu werden. Aber was genau ist eigentlich eine Trendsportart? Und was erwartet das Jahr 2021?
Anhand des Namens lässt sich vermuten, dass es sich bei einer Trendsportart um eine sportliche Aktivität handelt, die in Mode ist. Immer wieder tauchen neue Sportgeräte oder Bewegungsformen auf, die als Trendsportarten medial beworben und vermarktet werden. Tatsächlich täuscht der Begriff „Trend“ aber, da es sich dabei um eine Sportart handelt, die sich zwar von traditionellen Sportarten, also dem Breitensport, abgrenzen lässt, sich aber im Gegensatz zur „Modesportart“ schon durchgesetzt hat. Eine Trendsportart ist auf dem besten Weg, zu einer etablierten Sportart zu werden. Dieser Prozess kann sich aber länger hinziehen als erwartet. So gibt es Sportarten wie beispielsweise Beachvolleyball oder Snowboarden, die schon seit über 20 Jahren im Trend sind. Der Begriff „Trend“ beinhaltet entgegen der Vermutung im Bereich Sport immer auch eine langfristige Komponente. Trends sind Entwicklungen in der Gesellschaft, die durch das Aktivwerden vieler nachhaltig beeinflusst werden. Es ist also nicht alles Neue ein Trend – es muss eine gewisse Anzahl an Personen betreffen und eine gewisse Zeit überdauern. Die Wirkungsdauer beschreibt dabei, wie lange der Trend anhält. Es wird in kurze bzw. eine Saison lange und stabile Trends unterschieden, die mindestens die Fünfjahresgrenze überschreiten. Auch die sogenannte „Wirkungsbreite“ ist dabei relevant: Sie unterscheidet sich danach, wie viele Bereiche der Gesellschaft, zum Beispiel Konsum oder Technologie, vom Trend erfasst werden. Modesportarten beispielsweise weisen dabei eine kurze Dauer und eine geringe Wirkungsbreite auf, Trendsportarten genau das Gegenteil.
Was führt eigentlich zu einer Trendsportart? Dafür gibt es viele Anstöße. Beispielsweise werden bereits existierende sportliche Aktivitäten verändert – zum Beispiel Volleyball am Strand zu spielen (Beachvolleyball). Grund dafür kann auch das Entstehen einer Community sein, dabei bestimmte Musik zu hören oder sich an einem speziellen Ort zu treffen und den Lifestyle zu leben. Letzteres trifft beispielsweise besonders auf das Skateboarden zu. Dies hat definitiv den Absprung zur etablierten Sportart geschafft – bei den nächsten olympischen Spielen kann Skateboarding erstmals verfolgt und bewundert werden. Neue oder veränderte Sportarten bieten Händlern immer wieder das Potential, das Sortiment zu erweitern oder sich zu differenzieren und neue Zielgruppen anzusprechen. Das gilt sowohl für den Amateurs- als auch den Profibereich. Händler sollten sich über das Angebot an Zahlungslösungen informieren. Entdecken Sie entsprechende Lösungen für Online-Shops- und -Marktplätze, den stationären Handel sowie große Unternehmen.
Das ursprünglich aus Indien stammende Yoga hat in den letzten Jahren einen nachhaltigen Siegeszug hingelegt und gehört mittlerweile zu den Trendsporten schlechthin. Kein Wunder also, dass mittlerweile Variationen entstehen, die die klassischen Yoga-Richtungen weiterentwickeln oder mit anderen Disziplinen kombinieren. So ist es spätestens seit letztem Sommer zum Trend geworden, Yoga-Übungen auf einem Stand-Up-Paddle-Board zu machen. Dies stellt eine besondere Herausforderung an Balance dar und Badespaß gibt es sogar noch dazu. Hier können Händler beispielsweise mit einem Angebot an SUPs im Online-Shop als auch im lokalen Store punkten.
Auch der Sportart Yoga HIIT (High Intensity Interval Training) liegt der Kombinationsgedanke zugrunde. Wenn Yoga einerseits zu eintönig wird und HIIT andererseits zu fordernd ist, ist das Yoga HIIT die perfekte Verbindung von beidem. Während man mit den HIIT-Übungen an die Belastungsgrenze geht und so Muskeln aufbaut, verhilft Yoga zu einer besseren Beweglichkeit.
Im letzten Jahr hat der sogenannte Spikeball die Parks erobert – vermutlich wird das Equipment auch in diesem Jahr wieder aus dem Schrank geholt oder eingekauft. Beim Spikeball stehen zwei Teams mit jeweils zwei Spielern um ein kleines rundes Trampolin herum, das sogenannte Roundnet. Der Spielball muss dabei von den beiden Mannschaften abwechselnd darauf- bzw. zurückgeschmettert werden. Pro Spielzug darf der Ball höchstens dreimal von den Teams berührt werden – dabei sind alle Körperteile erlaubt. Kann das gegnerische Team nicht kontern und der Ball fällt auf den Boden, erhält das eigene Team den Punkt.
Für die, die fit sind und eine Herausforderung suchen, ist die Fitness-Competition HYROX genau das richtige. Die Sportaktivität besteht aus einer Kombination aus Laufen (Ausdauer) und funktionellem Krafttraining, bei der sich virtuell mit anderen Teilnehmern gemessen wird. Jeder Teilnehmer läuft in acht Intervallen je einen Kilometer und absolviert dazwischen eine festgelegte Fitnessübung wie beispielsweise Eigengewichtsübungen. Beim HYROX benötigen Sportler in jedem Fall Wearables, um die Leistung messen und mit den anderen vergleichen zu können. Auch Hightech-Support für das Training liegt im Trend: Egal ob Fitness-Tracker, Pulsmesser oder Ernährungs-Protokolle, digitale Produkte sind im Sportalltag angekommen. Auch hier können Händler sich mit integrierten Omnichannel-Geschäftsmodellen und einem gelungenen Customer-Payment-Journey Wettbewerbsvorteile sichern.
All diese Trends sind vermutlich durch die Corona-Situation und damit dem Vorteil, abseits vom Fitnessstudio und draußen Sport zu treiben, angetrieben. Dabei ist es nicht verwunderlich, dass auch das längst im Alltag und bei Olympia etablierte Fahrradfahren einen neuen Aufschwung während der Pandemie erlebt – letztes Jahr gab es einen richtigen Boom. Das Fahrrad bietet sich ebenfalls an, um den öffentlichen Verkehrsmitteln aus dem Weg zu gehen. Was früher als Rennrad, Tourenrad, Mountainbike, Citybike oder Cargobike getrennt wurde, wächst jetzt immer weiter zusammen. Denn Kunden wollen nicht mehr nur ein Fahrrad, das für einen speziellen Bereich geeignet ist, sondern eines, das flexibel ist. Genau das erreicht das sogenannte „Gravelbike“, das aus den USA stammt. Das Gravelrad besteht aus einem Crossover aus Rennrad durch die sportliche Haltung des Lenkers und Geländetauglichkeit durch robuste Reifen. Auch hier zeigt sich der allgemeine Trend im Konsumverhalten: Personalisierung von Produkten – Kunden fordern Fahrräder, die genau zu ihnen passen.
Trendsportarten stellen für Einzelhändler viele Chancen dar. Mit einem Payment Partner wie Unzer an der Seite können zielgerichtet die richtigen Zahlmethoden angeboten werden. Dies lässt sich besonders anhand des Lebenszyklus eines Trends ausmachen: Zuerst erfolgt die Erfindung der Trendsportart durch wenige Personen. In der zweiten Phase wird diese von Kleingruppen übernommen und es erfolgt eine Weiterentwicklung der Idee oder eine Verbesserung der Sportgeräte, sofern diese integriert sind. Die Trendsportart ist in der „großen“ Sportwelt aber noch nicht angekommen. In der dritten Phase dagegen wird die Sportart von Subgruppen übernommen und als exklusiv oder stylisch wahrgenommen. Dies zeigt den Übergang zur vierten Phase an, ab welcher Händler spätestens mit Produktangeboten und Bezahlmöglichkeiten punkten können: Diese beschreibt die Reifung durch eine verbreitete Nachfrage und eine erhöhte Medienaufmerksamkeit. In Phase fünf wird die Stufe der Sättigung durch flächendeckende Ausübung der Sportart erreicht. Die Trendsportart wird als etablierte „Normalsportart“ wahrgenommen.